Posttraumatische Belastungsstörung / PTBS

13.12.2023

Die Posttraumatische Belastungsstörung ist eine verzögerte Reaktion auf ein extrem belastendes Ereignis (beispielsweise Unfälle, schwere Erkrankungen, Missbrauchserfahrungen, Gewaltverbrechen oder Kriegshandlungen), wobei Gefühle von Angst und Schutzlosigkeit erlebt und keine Bewältigungsmöglichkeiten gesehen werden. Auch Menschen, die eine traumatische Situation mit ansehen mussten, können eine PTBS entwickeln (z.B. Rettungshelfer, Feuerwehrleute).

Typische Symptome sind:

– das Wiedererleben des Traumas durch sich aufdrängende Erinnerungen (Tagträume und Flashbacks, nachts Alpträume),

– Vermeidungssymptome (Vermeidung von Situationen, die Erinnerungen an das Trauma hervorrufen können),

– emotionale Stumpfheit und Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen,

– vegetative Übererregtheit (u.a. Schlafstörungen, Reizbarkeit, extreme Schreckhaftigkeit),

– Erinnerungslücken zu Einzelheiten des Traumas,

– schwere Schuld- oder Schamgefühle sowie Selbsthass.

Die Wahrscheinlichkeit eine PTBS zu entwickeln, ist u.a. abhängig von:

– der Art und Dauer des Traumas (bei Traumatisierungen, die durch Menschen hervorgerufen werden, ist das Risiko deutlich höher als bei Unfällen),

– genetischen Faktoren,

– psychischen Erkrankungen in der eigenen oder familiären Vorgeschichte,

– der sozialen Unterstützung durch Familie und Freunde.

Bei der Therapie der PTBS haben sich vor allem die kognitive Verhaltenstherapie sowie EMDR als wirksam erwiesen. Unterstützend werden bei Bedarf selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) eingesetzt.

Die Heilungschancen der PTBS sind ziemlich gut, wenn rechtzeitig eine geeignete Therapie erfolgt. Bei unbehandelter PTBS ergibt sich ein hohes Risiko für Suchterkrankungen und Depressionen.

Weitere Informationen:

http://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/erkrankungen/posttraumatische-belastungsstoerung-ptbs/was-ist-eine-posttraumatische-belastungsstoerung-ptbs/ Stand Oktober 2014