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Behandlung mit Medikamenten

Depressionen können in vielen Fällen auch mit Medikamenten behandelt werden. In erster Linie kommen sogenannte Antidepressiva zur Anwendung. Dem aktuellen Stand der Wissenschaft nach greifen Antidepressiva je nach Präparat in unterschiedlicher Weise in den Stoffwechsel im Gehirn ein. Wie das genau funktioniert, ist momentan jedoch nicht eindeutig geklärt.

Wirkweise von Antidepressiva

Antidepressiva scheinen auf sogenannte Botenstoffe (z.B. Serotonin, Dopamin, Noradrenalin u.a.) einzuwirken. Mit Hilfe dieser Botenstoffe werden Nervenimpulse zu anderen Nerven weitergeleitet. Wenn der Stoffwechsel gestört ist, weil beispielsweise bestimmte Botenstoffe nur in ungenügender Menge zur Verfügung stehen, können Signale nicht mehr richtig über die Nerven weitergeleitet werden, wodurch es zu entsprechenden psychischen Störungen kommt. Die verschiedenen Antidepressiva unterscheiden sich hinsichtlich des jeweils zu „korrigierenden“ Botenstoffes, wodurch einerseits die verschiedenartigen Nebenwirkungen der jeweiligen Medikamente begründet sind.

Andererseits bedingt gerade die Unterschiedlichkeit der Menschen die verschiedenen Wirkungen der Antidepressiva. Welches Medikament für den einzelnen Patienten passt, lässt sich in aller Regel nicht genau voraussagen. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente, bei jedem Patienten stehen andere Symptome im Vordergrund, die Depression verändert sich auch oft im Lauf der Zeit, so dass es immer auf den Einzelfall ankommt.

Engmaschige Betreuung durch den Facharzt

Vor allem zu Beginn einer medikamentösen Therapie ist eine engmaschige Betreuung durch den behandelnden Arzt wichtig. Die Wirksamkeit eines Antidepressivums tritt in aller Regel erst nach einigen Tagen oder Wochen auf. Dies kann bis zu vier Wochen dauern; Betroffene sollten sich dies vor Augen halten, damit der Therapieversuch nicht vorzeitig abgebrochen wird. Nicht immer ist das erstverschriebene Medikament ausreichend wirksam. Dann kann manchmal ein Wechsel auf ein anderes Antidepressivum Abhilfe schaffen. Manche Patienten müssen erst einige Substanzen ausprobieren, bis sie „ihr“ Medikament gefunden haben. In einigen Fällen kann es auch sinnvoll sein, mehrere Antidepressiva gleichzeitig einzunehmen, um eine zufriedenstellende Wirksamkeit zu erreichen.

Einige Patienten vertragen Antidepressiva problemlos, viele Betroffene verspüren jedoch Nebenwirkungen, welche im Gegensatz zur antidepressiven Wirkung sofort nach Einnahmebeginn auftreten. Je nach Substanz sind die-se Nebenwirkungen spezifisch und mehr oder weniger ausgeprägt. In vielen Fällen vergehen diese Probleme nach einigen Tagen oder Wochen. Es kommt aber auch vor, dass Nebenwirkungen dauerhaft bestehen bleiben. Im Einzelfall muss zwischen erwünschter Wirkung und individuell eventuell nicht tolerierbaren Nebenwirkungen abgewogen werden.

Der Patient sollte auf jeden Fall immer mit seinem Arzt Rücksprache halten und nicht eigenmächtig die Dosis eines Antidepressivums verändern oder das Medikament absetzen.

Antidepressiva werden in aller Regel über einen längeren Zeitraum eingenommen. Auch nach Abklingen der akuten Symptomatik empfehlen die meisten Ärzte ihren Patienten, das verordnete Medikament über einige Monate (in schweren Fällen sogar über mehrere Jahre) einzunehmen, um einen Rückfall in eine erneute depressive Episode zu vermeiden.

Alternative hilfreiche Medikamente

Quelle: Photo by Walter Sturn on Unsplash

Neben Antidepressiva können im Rahmen einer Depressionserkrankung auch weitere Medikamente verordnet werden. In leichteren Fällen kann Johanniskraut eine überlegenswerte Alternative sein. Nebenwirkungen können allerdings auch hier auftreten und Gegenanzeigen sind zu beachten. Daher sollte der Patient Johanniskraut nicht ohne Absprache mit einem Arzt einnehmen.

Weitere Medikamente, die Betroffenen je nach Schwere der Symptomatik und je nach Zeitpunkt der Erkrankung in manchen Fällen verschrieben werden, sind z.B. Beruhigungsmittel (sog. Tranquilizer), Neuroleptika (Antipsychotika), Lithium (vor allem im Rahmen einer bipolaren Erkrankung) und sogenannte Stimmungsstabilisierer.

Weitere Hinweise dazu finden Sie in Kürze auch in unserem Glossar.

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