Neues Roadmovie „Expedition Depression“ vorgestellt

Neues Roadmovie „Expedition Depression“ vorgestellt

Pressemitteilung Depressionsliga | 01.03.2023

Fünf junge Erwachsene unterwegs durch Deutschland auf den Spuren ihrer Erkrankung

Bonn, 1. März 2023 – Fünf junge Menschen auf außergewöhnlicher Reise: Zwei Wochen waren Jacqueline, Julia, Charis, Christoph und Christoph gemeinsam durch Deutschland unterwegs – auf den Spuren ihrer Depression. Sie besuchten eine Kinder- und Jugendpsychiatrie-Klinik, campierten auf Zeltplätzen, machten eine Alpenwanderung und erlebten einen Sporttherapie-Tag. Fünf Männer und Frauen zwischen 20 und 35 Jahren haben sich aufgemacht zur „Expedition Depression“. Ergebnis dieser Reise ist das gleichnamige Roadmovie von Michaela Kirst und Axel Schmidt, das in Kooperation mit der Deutschen DepressionsLiga e.V. (DDL) und mit finanzieller Unterstützung des AOK-Bundesverbandes entstanden ist sowie von sagamedia produziert wurde. Am Dienstagabend (28.02.) fand die Premiere des Films in Berlin statt.

“Expedition Depression“ erzählt von einer Erkrankung, unter der in Deutschland mittlerweile mehr als fünf Millionen Menschen leiden, darunter auch viele junge Menschen. So unterschiedlich die Protagonisten sind, ein Thema verbindet sie alle: Jeder und jede von ihnen hat schon im Kindes- oder Jugendalter Depressionen erlebt und musste einen Weg im Umgang mit der Erkrankung finden. Auf ihrer gemeinsamen Reise wollen sie mehr über Depressionen, ihre Behandlung und den Umgang damit herausfinden. Und auch Antworten finden auf die Frage: Was kann anderen Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Umgang mit ihrer Erkrankung helfen? Antworten, die durch den Film an die Öffentlichkeit transportiert werden sollen.

Michaela Kirst (Regisseurin und Produzentin) und Axel Schmidt (Filmemacher und Facharzt für Psychiatrie) haben sich mit dem Quintett auf den Weg gemacht. Gemeinsam mit der DDL ist so ein eindrucksvoller, ungewöhnlicher Dokumentarfilm entstanden, der über die schwere Erkrankung aufklärt. „Expedition Depression“ gibt nicht nur Antworten – dank der Offenheit der fünf Protagonisten gibt er ihr ein Gesicht und sendet drei wichtige Botschaften: Depression kann jeden treffen, Depression ist behandelbar, und: „Du bist nicht allein“.

„Für uns war es wichtig, in unserem Film Betroffenen nicht nur eine Stimme zu geben, sondern den Film ganz eindeutig aus der Perspektive der Betroffenen zu machen“, sagt Regisseurin Michaela Kirst. „Allen fünf ist es ein großes Anliegen, mit dem Film aufzuklären und Jugendlichen und jungen Menschen, Mut zu machen, keine Angst zu haben, sich Hilfe zu suchen. Und das ist ihnen wirklich gut gelungen.“

Das Roadmovie „Expedition Depression“ soll nach erfolgreicher Premiere nun auf Deutschlandtour gehen. „Die Depression gilt mittlerweile als Volkskrankheit. Doch immer noch haben zu viele Betroffene Angst und empfinden Scham, sich zu dieser Erkrankung zu bekennen und Hilfe zu holen. Jugendliche und junge Erwachsene können Symptome einer Depression oft nicht einordnen“, sagt DDL-Vorsitzende Waltraud Rinke. Dieser Zustand dürfte sich durch die Corona-Krise verstärkt haben. Denn laut der jüngsten COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf lagen die psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen während der Pandemie um zehn Prozent höher als davor. „Ganz egal, um welche psychische Erkrankung es sich handelt. ,Expedition Depression‘ hilft, berührt, motiviert und gibt Hoffnung“, so Rinke.

Dass mit „Expedition Depression“ insbesondere Jugendliche und junge Menschen erreicht werden, hält die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann, für sehr wichtig. „Uns ist es ein großes Anliegen, Menschen mit einer psychischen Erkrankung und betroffene Angehörige aus dem Schatten unserer Gesellschaft zu holen. Deshalb widmen wir uns gemeinsam mit der Deutschen DepressionsLiga dem wichtigen, viel zu oft tabuisierten Thema des Umgangs mit psychischen Erkrankungen.“ Der Film könne gerade jungen Menschen zeigen, wie Gleichaltrige eine Depression erleben und sich dieser stellen. „Darüber hinaus gibt es sicher viele Kinder und Jugendliche, die zwar fühlen, dass irgendetwas nicht stimmt, aber nicht wissen, was. Der Film kann ihnen Orientierung geben und Angst nehmen“, so Reimann. Auch für Nicht-Betroffene gebe der Film einen sehr guten und tiefen Einblick in die Gefühlswelt von Menschen mit Depression.

Diese Offenheit, dieser Mut und der Wille, über Depression aufzuklären, hat Filmemacher und Facharzt Axel Schmidt während des Roadtrips am meisten beeindruckt: „Die Erkrankung ist leider immer noch ein Tabu, wird von Außenstehenden im Jugendalter oft nicht erkannt. Die Betroffenen selbst können in ihrer Jugend dafür kaum eine Sprache finden. Umso wichtiger ist es, dass Jacqueline, Julia, Charis, Christoph und Christoph das in diesem Film tun. Stellvertretend für viele andere. Denn Depressionen sind behandelbar – je früher sie erkannt werden, desto besser.“

Die Filmpremiere fand im Kino Hackesche Höfe in Berlin statt. Rund 200 Gäste aus Politik, Medien und der Gesundheitsbranche folgten am Dienstagabend der Einladung. Nach der Präsentation des Roadmovies erzählten die Protagonisten und Filmemacher in einer Gesprächsrunde mit dem Journalisten und stellvertretendem Vorsitzenden der DDL, Armin Rösl, über ihre Erfahrungen und Erlebnisse während der Tour. Für die musikalische Gestaltung der Premiere sorgte die Band Glüxkinder, deren Song „Kämpferherz“ von der Deutschen Popstiftung zum besten Popsong 2022 gekürt worden ist.

Weitere Infos zum Film

Pressekontakt:

Deutsche DepressionsLiga e.V.
Armin Rösl, Stellvertretender Vorsitzender
Tel.: 07144 / 70489-60
E-Mail: a.roesl@depressionsliga.de

AOK-Bundesverband GbR
Michael Bernatek, Referent Presse
Tel.: 030 / 34646-2655
E-Mail: michael.bernatek@bv.aok.de

Sagamedia, Büro Berlin
Michaela Kirst, Director / Producer
Tel.: 030 / 55242341
Mobil: 0160 / 96659696
E-Mail: michaela.kirst@sagamedia.de

Axel Schmidt
Filmemacher, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Tel.: 0170 / 8029500
E-Mail: axlschmidt@netcologne.de

 

Über die Kooperationspartner:

Deutsche DepressionsLiga e.V.
Die Deutsche DepressionsLiga e.V. (DDL) ist die einzige bundesweit aktive, ehrenamtliche Patientenvertretung für an unipolarer Depression erkrankte Menschen. Unsere Vision lautet: „Eine vertrauensfördernde Lebens- und Arbeitswelt, in der seelischem Befinden mit Achtsamkeit begegnet wird.“ Für diese Vision setzt sich der Verein auf allen Ebenen (Gesellschaft, Politik, Arbeitswelt, Gesundheitswesen) für Betroffene ein. Die DDL hat derzeit gut 1700 Mitglieder. Sitz der Geschäftsstelle ist in Bonn.
Die DDL ist als gemeinnützig anerkannt und finanziert sich aus Mitteln der Selbsthilfeförderung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Zuwendungen. Die Unabhängigkeit des Vereins von der Pharmaindustrie ist in der Satzung festgeschrieben.
Vorsitzende der DDL ist Waltraud Rinke, Armin Rösl ihr Stellvertreter. Schirmherr ist der Komiker und Autor Torsten Sträter. Botschafter sind die Sängerin und Songschreiberin Marie-Luise Gunst und das Pop-Duo Glüxkinder. Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Peter Zwanzger.
Weitere Informationen auf www.depressionsliga.de

Außerdem ist die DDL auf Facebook, Instagram und LinkedIn – jeweils zu finden unter „depressionsliga“.

AOK-Bundesverband
Der AOK-Bundesverband ist der dienstleistungsorientierte Interessenvertreter der AOK-Gemeinschaft. Die Gesundheitskasse versichert in elf verschiedenen AOKs bundesweit mehr als 27 Millionen Menschen – fast ein Drittel der gesamten Bevölkerung. Kernaufgabe des AOK Bundesverbandes ist es, die Interessen des AOK-Systems gegenüber der Bundespolitik, dem GKV-Spitzenverband und den Vertragspartnern der AOK zu vertreten. Hier engagiert sich der Bundesverband für eine qualitativ gute und wirtschaftliche Gesundheitsversorgung der AOK-Versicherten.

sagamedia
Die Firma sagamedia Film- und Fernsehproduktion GmbH wurde im Februar 2005 von den beiden erfahrenen Filmemacherinnen Iris Bettray und Jutta Pinzler gegründet. Der Name ist Programm: „Wir erzählen Geschichten von Menschen, die uns mitfiebern, mitleiden oder mitlachen lassen und uns einfach durch ihre Authentizität mitreißen.“ Die erfahrene Mannschaft von FilmemacherInnen und JournalistInnen hat ihren Hauptsitz in Köln und ein Büro in Berlin. Das Ziel der sagamedia ist es, gleichzeitig zu unterhalten und zu informieren. Menschen in besonderen Situationen oder außergewöhnlichen Lebensumständen zu begleiten, ihre tragischen, mutigen, spannenden und starken Geschichten mit der Welt zu teilen.

Zur Person Michaela Kirst
Michaela Kirst leitet seit November 2011 das Berliner Büro von sagamedia und setzt als Regisseurin und Produzentin Dokumentationen und Dokumentarfilme um. Vorher arbeitete und lebte sie viele Jahre in den USA. Michaela Kirsts Filme und Kino-Dokumentarfilme wie „Brown Babies – Deutschlands verlorene Kinder“, „Jesus liebt Dich“ oder „WOOD“ wurden auf zahlreichen Festivals gezeigt und mit Preisen wie dem Deutsch-Amerikanischen Journalistenpreis, dem “Winner International Competition Award”, Visioni dal Mondo oder dem ‚Grand Prize‘ des Innsbrucker Nature Film Festival ausgezeichnet. Schon bei dem multimedialen Projekt „Die Mitte der Nacht ist der Anfang vom Tag“ führte Michaela Kirst gemeinsam mit Axel Schmidt Regie. Psychische Krankheiten zu enttabuisieren und stärker in die Öffentlichkeit zu holen, ist ihr ein wichtiges Anliegen.

Zur Person Axel Schmidt
Axel Schmidt ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Filmemacher. Nach seiner Weiterbildung als Facharzt arbeitete er viele Jahre als Oberarzt in der LVR Klinik Bonn, mittlerweile ist er ärztlicher Leiter einer Tagesklinik in Bonn. Die Hürden und Schwierigkeiten, die Menschen mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen überwinden müssen, kennt er aus seiner langjährigen Tätigkeit als Facharzt. Er ist überzeugt, dass eine wertschätzende Aufklärungsarbeit und die Verbesserung des Verständnisses für das Wesen der Erkrankung sich fördernd auf das Erkennen und die Behandlung der Erkrankung auswirken. Er war Absolvent der masterclass Dokumentarfilm an der IFS Köln, engagiert sich neben seiner ärztlichen Tätigkeit als Regisseur und Produzent dokumentarischer Filme für Gesundheitsorganisationen, Bildungsträger und Museen und berät Produktionsfirmen in der filmischen Konzeptentwicklung. Bereits beim multimedialen Vorgängerprojekt „Die Mitte der Nacht ist der Anfang vom Tag“ führte er gemeinsam mit Michaela Kirst Regie. Bei der damit verbundenen Kino Tour durch ganz Deutschland war er häufig Diskussionsgast im Anschluss an die Kinovorführungen und erlebte wie wirksam der Film und die Webseite für die Enttabuisierung psychischer Erkrankungen sein kann.

Inhaltsangabe zum Film:

Fünf junge Erwachsene machen einen Roadtrip quer durch Deutschland. So unterschiedlich sie sind, ein Thema verbindet alle: Sie haben schon als Kind oder Jugendlicher Depressionen erlebt und mussten lernen, sie als Teil ihres Lebens zu akzeptieren. Auf ihrer gemeinsamen Reise wollen sie mehr über die Erkrankung, ihre Behandlung und den Umgang damit herausfinden. Dabei widmen sie sich auch der Frage: Was kann anderen Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Umgang mit einer Depression helfen?

Michaela Kirst (Regisseurin und Produzentin) und Axel Schmidt (Filmemacher und Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie) haben sich mit ihnen auf den Weg gemacht. Gemeinsam mit der Deutschen DepressionsLiga e.V. ist so ein eindrucksvoller und berührender Dokumentarfilm entstanden, der über diese schwere Erkrankung aufklärt.

Fotos: Stefan Melchior/AOK-BV