Die Verhaltenstherapie geht zurück auf die wissenschaftlichen Verhaltensforschungen an Tieren und Menschen im Rahmen des Behaviorismus. Burrhus Frederic Skinner verwendete 1953 zum ersten Mal den Begriff„Verhaltenstherapie“. Es dauerte jedoch noch Jahre, bis sich daraus eine seriöse Therapiemethode entwickelte.
Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass Verhalten durch Beobachtung oder Konditionierung erlernt wird und deshalb auch wieder verändert werden kann.
Erst seit den 1970er Jahren werden im Rahmen der kognitiven Verhaltenstherapie auch Gedanken und dysfunktionale (ungünstige) Denkmuster in der Therapie berücksichtigt.
Zu Beginn einer Verhaltenstherapie werden konkrete Therapieziele formuliert und im Laufe der Therapie die Fortschritte überprüft.
Dadurch wird die Therapie für den Patienten transparent. Es wird nicht unbedingt eine vollständige Heilung, sondern eine Besserung der Beschwerden angestrebt – es geht um Hilfe zur Selbsthilfe.
Im Rahmen der Therapie wird das Problem mit seinen auslösenden, aufrechterhaltenden und verschlimmernden Faktoren genau analysiert. Die Bewältigung der aktuellen Symptome sowie die Erarbeitung besserer Problemlösefähigkeiten für die Zukunft stehen im Vordergrund. Frühere Negativerfahrungen werden nur angesprochen, sofern sie das aktuelle Leben beeinflussen.
In der Verhaltenstherapie arbeiten Therapeut und Patient gemeinsam an den Therapiezielen. Verhaltenstherapeuten geben häufig konkrete Handlungsanleitungen und Hausaufgaben. Bei Ängsten und Zwängen wird oft mit direkter Konfrontation gearbeitet. Zwischenmenschliche Probleme können u.a. in Rollenspielen bearbeitet werden. Dysfunktionale Denkmuster werden einer Realitätsüberprüfung und können entsprechend verändert werden.
Morschitzky, Hans, Psychotherapie Ratgeber: Ein Wegweiser zur seelischen Gesundheit, 2007 Springer Verlag/Wien