Forschungen haben ergeben, dass bis zu 80 Prozent der Frauen unter zyklusabhängigen depressiven Verstimmungen leiden. Bei ca. 20 Prozent sind diese Symptome dermaßen ausgeprägt, dass sie behandelt werden sollten. Manche dieser Frauen sind dann so stark in ihrem täglichen Leben eingeschränkt, wie es sonst nur bei einer schweren Depression der Fall ist.
Da die Beschwerden aber nur wenige Tage andauern, erfüllen sie nicht die Voraussetzungen zur Diagnose einer depressiven Episode.
Die Behandlung mit Hormonen trägt nicht wesentlich zur Besserung des PMS bei, bei manchen Frauen verstärkt eine Hormongabe sogar die depressiven Symptome.
Die Beschwerden scheinen eher mit einem Serotoninmangel kurz vor dem Einsetzung der Regelblutung zusammenzuhängen. Bei hohem Leidensdruck kann daher eine Behandlung mit Antidepressiva sinnvoll sein.
Niklewski, Günter Riecke-Niklewski, Rose, Depressionen überwinden, 5. überarbeitete Auflage, 2010 Stiftung Warentest, Berlin