Es gibt Hinweise, dass Diabetes und Depression eine gemeinsame Ursache haben bzw. sich wechselseitig beeinflussen. Bestimmte Genvarianten scheinen sowohl die Empfänglichkeit für Diabetes, als auch für Depressionen zu begünstigen.
Bei depressiven Patienten besteht häufig eine Überaktivität der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinde-Achse, was zu einer erhöhten Kortisolausschüttung und damit auch zu einer Blutzuckererhöhung und Steigerung der Insulinresistenz führt.
Die erhöhte Insulinresistenz ist wiederum ein wesentlicher Faktor bei der Entstehung des Typ-2-Diabetes.
Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung besteht bei Diabetes-Patienten ein doppelt so hohes Risiko, an einer Depression zu erkranken. Die Depression wirkt negativ auf das Therapieverhalten und die Blutzuckereinstellung und verschlechtert damit die langfristige Prognose des Diabetes.
Das Risiko für depressive Patienten, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln, ist ebenfalls deutlich erhöht. Besonders bei der Langzeittherapie mit Antidepressiva sollte daher bei der Auswahl des Medikaments auch eine mögliche (deutliche) Gewichtszunahme und negative Auswirkungen auf den Glukosestoffwechsel bedacht werden.
Weitere Informationen:
http://www.springermedizin.at/artikel/20975-ein-unseliges-paar-diabetes-und-depression Stand März 2015