Miriam Akhtar
Miriam Akhtar war selbst jahrelang auf der Flucht vor dem „schwarzen Hund“. Durch einen ungewöhnlichen Weg hat sie aus ihrer Depression herausgefunden: der Positiven Psychologie. Während sich die Psychotherapie häufig mit den Ursachen der negativen Gefühle beschäftigt, konzentriert sich die Positive Psychologie auf Stärken, Lebensfreude, Sinn und Glücksempfinden. Die Autorin zählt zu den ersten in Europa, die Positive Psychologie, die Wissenschaft vom Glück, bei Prof. Martin Seligman gelernt haben. Auf dieser Basis hat sie ein Programm entwickelt, mit dem Sie leichte und mittelschwere Depressionen überwinden können. Die einfachen, sehr effektiven Übungen helfen Ihnen, Ihre Stimmung zu heben, Resilienz aufzubauen und Ihre eigenen Kräfte zu stärken.
Trias Verlag 2019
208 Seiten
ISBN 9783432108001
Rezension von DDL-Mitglied Uwe Kretschmer
Dieses Werk sollte jeder Mensch lesen, der sich mit Depressionen beschäftigt oder beschäftigen musste. Es ist ein langes Buch – sehr detailliert und wissenschaftlich – aber auch ein praktischer Helfer. Es enthält Analysen, Erfahrungen, Theorien und vor allem viele Praxistipps eines Menschen, der leider sehr gut weiß, wovon er spricht.
Miriam Akhtars Buch schließt viele Lücken, welche im Kanon der Depressionsliteratur bislang noch bestanden. Es bietet einen neuen und anderen Blick und gleichzeitig einen neuen und anderen Umgang mit dieser Krankheit, die eine der größten Probleme unserer modernen Gesellschaften darstellt.
Die Autorin entwickelt diverse Perspektiven und Ansätze, welche bislang noch fehlten: Eine feministische Perspektive, ein Blickwinkel aus der Sicht von Migrantinnen und Migranten, eine Betroffenen- und eine fachliche Sicht zum Umgang mit Depressionen. Damit erschafft sie ein Konzept für all die vielen Menschen, welche von den bisherigen westlich geprägten, männlich dominierten und fachspezifischen Ansätzen bislang nicht erreicht werden konnten.
Aber was (ihr) vielleicht noch viel wichtiger ist: Sie kehrt den gesamten Umgang mit Depressionen um. Von einem defizitorientierten zu einem ressourcenorientierten Umgang. Vom Fokus auf die Krankheit zum Fokus auf den Menschen. Vom Blick darauf, was uns schadet, zum Blick auf das, was uns guttut.
Kein Buch kann Mitmenschen oder Therapien ersetzen. Doch es kann die Lücken ein wenig schließen, die entstehen, wenn wir allein sind.