Depression und Angststörung

Angst und Depression treten oft gemeinsam auf, manchmal kann man nur schwer voneinander abzugrenzen, ob die Angstsymptome im Rahmen einer Depression auftreten oder ob depressive Symptome bei einer Angststörung vorliegen.

Man unterscheidet:

– Angst und depressive Störung gemischt (eine eigene Diagnose gemäß ICD-10), bei relativ milder Ausprägung, sofern keine der beiden Störungen eindeutig vorherrscht und keine so stark ausgeprägt ist, dass sie eine eigene Diagnose rechtfertigt

– Angst als Symptom einer Depression

– Depression als Folge von Phobien, also von objekt- oder situationsgebundenen Ängsten (z.B. soziale Phobie, Agoraphobie). Das Vermeidungsverhalten führt häufig zur Isolation und begünstigt die Entwicklung einer depressiven Störung

– Depression als Folge einer generalisierter Angststörung (GAS), einer über Monate andauernden Form der Angst, die nicht an eine bestimmte Situation oder ein bestimmtes Objekt gebunden ist.

Die Unterscheidung, ob Angst oder Depression im Vordergrund steht, ist unter Umständen bei der Wahl der Psychotherapiemethode von Bedeutung, da bei Angsterkrankungen vor allem die Verhaltenstherapie empfohlen wird.

Viele Antidepressiva sind auch bei einer Angststörung wirksam.

Michael Rentrop, Rupert Müller, Josef Bäuml, Klinikleitfaden Psychiatrie und Psychotherapie, 4. Auflage, 2009 Urban [&] Fischer Verlag

Weitere Informationen:

Müller-Rörich, Hass, Margue, van den Broek, Wagner: Schattendasein – Das unverstandene Leiden Depression, 2. überarbeitete Auflage, 2013 Springer Medizin Verlag Heidelberg

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