Die Gestalttherapie wurde in den 1950er Jahren von dem Psychiater und früherem Psychoanalytiker F. S. Perls zusammen mit seiner Frau Laura und anderen Therapeuten entwickelt.
Die Gestalttherapie sieht die Ursache für die Entwicklung psychischer Störungen in unvollständig verarbeiteten Erlebnissen mit dem sozialen Umfeld.
Einige wichtige Prinzipien der Gestalttherapie sind:
– Gegenwartsorientierung
– Gewahrsein (aller vorhandenen Gefühle, Empfindungen und Verhaltensweisen)
– Erlebnisaktivierung (durch das Erleben von Gefühlen zum Handeln gelangen)
– Kontakt und Beziehungsfähigkeit
– seelisches Wachstum und Selbstakzeptanz
– Übernahme der Verantwortung für das eigene Leben.
In der Gestalttherapie wird erlebnisorientiert gearbeitet, das unmittelbare Erleben von Gefühlen beispielsweise bei Rollenspielen steht im Vordergrund. Dabei sollen die Patienten auch mit den Gefühlen konfrontiert werden, die sie am liebsten vermeiden möchten. In der Gestalttherapie bringen sich auch die Therapeuten mit ihren Beobachtungen und Gefühlen ein.
Gestalttherapie findet in Form von Einzel- und Gruppensitzungen statt und wird manchmal in Beratungsstellen und Kliniken, aber auch im Rahmen einer ambulanten Psychotherapie angeboten. Sie gehört nicht zu den Richtlinienverfahren, jedoch haben viele Gestalttherapeuten eine Zusatzqualifikation erworben und können dann Elemente aus der Gestalttherapie in die von ihnen angebotenen Therapieformen einfließen lassen.
Weitere Informationen:
Morschitzky, Hans, Psychotherapie Ratgeber: Ein Wegweiser zur seelischen Gesundheit, 2007 Springer Verlag/Wien