Mit Beginn der Wechseljahre steigt die Zahl der Ersterkrankungen an Depressionen deutlich an. Besonders häufig betroffen sind jedoch Frauen, die bereits depressive Episoden in der Vorgeschichte hatten, vor allem bei bekannter postpartaler Depression.
Als Auslöser gelten sowohl die hormonellen Schwankungen, als auch Veränderungen der Lebensumstände.
Die Symptome sind Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Hoffnungslosigkeit, Angst, Unruhe, Grübelneigung und Lebensmüdigkeit. Dazu bestehen oft Schlafstörungen, eine leichte Erschöpfbarkeit und diffuse körperliche Beschwerden.
Da 25 Prozent der Betroffenen eine schwere depressive Episode entwickeln, darf die Depression in den Wechseljahren nicht einfach als „normal“ abgetan werden.
Die Therapie erfolgt durch psychotherapeutische und gegebenenfalls medikamentöse Behandlung.
Die Gabe von Östrogenen als Augmentation zu einem Antidepressivum ist unter Umständen nach Abstimmung mit dem Gynäkologen erwägenswert; die alleinige Therapie mit Östrogenen zeigt in der Regel keinen Erfolg.
Weitere Informationen:
Benkert, Hippius, Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie, 9. vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage, 2013 Springer Medizin Verlag Berlin Heidelberg