Die Frühjahrsdepression ist durch einen verminderten Antrieb und negative Gedanken gekennzeichnet. Vor allem Patienten, die das ganze Jahr über mit depressiven Symptomen kämpfen, erleben im Frühjahr oft eine Verschlechterung. Die Gründe sind noch nicht ganz geklärt. Einerseits verändert das Sonnenlicht die Freisetzung von Hormonen und Botenstoffen (z.B. Serotonin), andererseits sind auch psychologische Gründe denkbar. Viele Depressive erleben ihren Zustand als noch erträglich, solange das Umfeld auch in etwas gedämpfter Stimmung ist. Wenn sich jedoch alle Nichtbetroffenen über den Frühling und die Sonne freuen, empfinden sie die eigene Situation als besonders schlimm.
Die Suizidhäufigkeit ist auf der nördlichen Erdhalbkugel in den Monaten Mai und Juni am größten. Die Suizidraten haben offenbar etwas mit dem Serotonin-Haushalt im Gehirn zu tun, welcher u.a. durch die Lichteinstrahlung über die Augen beeinflusst wird. Die Zunahme der Suizidzahlen tritt dabei nicht am Anfang der Zeit mit weniger Sonneneinstrahlung auf, sondern erst einige Monate später „wenn die Batterie bereits verbraucht ist“.
Weitere Informationen:
http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/suizidjahreszeit.html (Stand März 2013)
http://science.orf.at/stories/1687807/ (Stand März 2015)