Monoaminooxidasehemmer / MAO-Hemmer

13.12.2023

Die Wirkstoffe Moclobemid und Tranylcypromin sind zur Behandlung von Depressionen zugelassen. Sie hemmen das Enzym Monoaminooxidase und dadurch den Abbau von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin.

Da MAO-Hemmer auch andere Stoffwechselvorgänge beeinflussen, sind sie eher Medikamente der zweiten Wahl.

Man unterscheidet den irreversiblen nichtselektiven MAO-Hemmer Tranylcypromin und den reversiblen MAO-Hemmer Moclobemid.

Tranylcypromin wird vor allem eingesetzt, wenn alle anderen Antidepressiva keine ausreichende Wirkung zeigen. Bei diesem Wirkstoff ist wegen der Gefahr von Bluthochdruckkrisen die Einhaltung einer tyraminarmen Diät zwingend erforderlich.

Moclobemid wirkt kürzer und selektiver. Hier ist keine spezielle Diät erforderlich, nur Lebensmittel mit sehr hohem Tyramingehalt sollten nach Möglichkeit gemieden werden.

Die Hauptnebenwirkungen der MAO-Hemmer sind Schlafstörungen, Schwindel und leichte Unruhezustände. Sie wirken nicht sedierend, verursachen keine Gewichtszunahme und nur kaum sexuelle Funktionsstörungen. Es gibt jedoch vergleichsweise viele Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Vor und nach der Therapie mit MAO-Hemmern muss bei einem Wechsel des Antidepressivums eine antidepressivafreie Zeit von einigen Tagen bzw. Wochen eingehalten werden.

 

Weitere Informationen:

Müller-Rörich, Hass, Margue, van den Broek, Wagner: Schattendasein – Das unverstandene Leiden Depression, 2. überarbeitete Auflage, 2013 Springer Medizin Verlag Heidelberg

Benkert, Hippius, Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie, 9. vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage, 2013 Springer Medizin Verlag Berlin Heidelberg