Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin und Vortioxetin gehören zur Medikamentengruppe der selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmer.
SSRI wirken in der Regel antriebssteigernd und haben kaum anticholinerge Nebenwirkungen. Sie gelten als relativ gut verträglich und verursachen normalerweise keine bedeutenden Gewichtszunahmen.
Als häufige Nebenwirkungen können Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Schwitzen und sexuelle Funktionsstörungen auftreten.
Die meisten dieser Nebenwirkungen verschwinden oder bessern sich jedoch in der Regel nach einigen Tagen oder Wochen.
Wenn SSRI mit anderen serotonerg wirkenden Medikamenten kombiniert werden (beispielsweise mit sog. Triptanen), vor allem in hohen Dosen, kann es manchmal zu einem „Serotonin-Syndrom“ kommen. Dieses ist durch Fieber, Schwitzen, Zittern, schwere Muskelzuckungen, Durchfall und Bewusstseinsstörungen gekennzeichnet und muss umgehend ärztlich behandelt werden. Ein solches Syndrom kann auch in Kombination mit anderen Medikamenten (zentral wirkende Schmerzmittel wie z.B. Tramadol) auftreten.
Da die antriebssteigernde Wirkung der SSRI schneller als die stimmungsaufhellende Wirkung einsetzt, kann es besonders zu Behandlungsbeginn zu suizidalen Gedanken und Handlungen kommen. Daher sollten vor allem akut suizidale Patienten besonders in der Anfangszeit engmaschig betreut werden. Ggfs. wird der Arzt ihnen zusätzlich für diese Zeit ein beruhigendes Medikament verordnen.
Das Trizyklikum Clomipramin wirkt wie die SSRI vor allem auf den Serotoninhaushalt.
Weitere Informationen:
Müller-Rörich, Hass, Margue, van den Broek, Wagner: Schattendasein – Das unverstandene Leiden Depression, 2. überarbeitete Auflage, 2013 Springer Medizin Verlag Heidelberg
Benkert, Hippius, Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie, 9. vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage, 2013 Springer Medizin Verlag Berlin Heidelberg