buch titel als-die-schwarze-dame-kam ein buch über depressionen und maltherapie

Als die schwarze Dame kam. Tagebuch einer Depression in Bildern

Karla Heinrich

Was tut ein Mensch, wenn ihn die Depression so schwer erwischt, dass er keine Worte mehr dafür findet? Karla Heinrich begann zu malen. In den schlaflosen Nächten während eines Klinikaufenthalts fand sie Bilder, die zeigten, wie es innerlich um sie stand. Aus Gesprächen darüber erwuchs allmählich ein therapeutischer Dialog. Ergänzt um kurze, prägnante Sätze, erzählen ihre Bilder heute die Geschichte einer Genesung. Mit einfachen Strichen und sprechenden Farben führen die Kreidezeichnungen in die Erlebniswelt eines an Depression erkrankten Menschen ein. Das Buch richtet sich an ÄrztInnen, Therapeuten, BetreuerInnen und Angehörige, die einen authentischen Einblick in das Denken und Fühlen eines Patienten in der Akutsituation erhalten wollen. Es zeigt die Entwicklungen während einer Therapie und macht Hoffnung, denn: Depressionen sind behandelbar.

Mabuse-Verlag, 2016
64 Seiten
ISBN 978-3863212391

Rezension von DDL-Mitglied Mechthild Strahler

„Ihren Namen zum ersten Mal laut aussprechen, auch, wenn es wehtut. Sie reibt dir dafür nachts Zwiebelsaft in die Augen“. Das ist eine gute und treffende Beschreibung als Einleitung in dieses Buch.  

Dieses eindrucksvolle Buch ist mehr als eine Sammlung von Bildern; es ist ein visuelles Tagebuch, das die tiefen emotionalen Abgründe und die stille Einsamkeit einer Depression eindrucksvoll einfängt. 

Karla Heinrich, selbst von einer schweren Depression betroffen, fand in der Kunst eine Sprache, um das Unaussprechliche auszudrücken. Ohne Worte, aber mit kraftvollen Bildern, erzählt sie von der Ankunft der „schwarzen Dame“ – einer Metapher für die überwältigende Dunkelheit, die ihre Gedanken und Gefühle beherrscht. 

Jedes Bild ist ein Fenster in die Seele der Künstlerin und zeigt die verschiedenen Facetten ihrer inneren Kämpfe. Von der erdrückenden Schwere bis hin zu flüchtigen Momenten der Hoffnung und Erleichterung. 

Dieses Buch ist nicht nur für Menschen, die selbst mit Depressionen kämpfen, sondern auch für Angehörige, Freunde und Fachleute, die ein tieferes Verständnis für diese Erkrankung gewinnen möchten. „Als die schwarze Dame kam“ ist ein eindringliches und mutiges Werk, das die heilende Kraft der Kunst in den Mittelpunkt stellt und die Leser dazu einlädt, sich mit Empathie und Offenheit dem Thema Depression zu nähern. 

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