Claudia Gliemann & Louise Heymans
Verlag Monterosa, 2023
181 Seiten
ISBN: 978-3-942640-20-6
Rezension von DDL-Vorstandsmitglied Armin Rösl
„Und dann war Mama Königin“ ist ein Geschichtenbuch und Ratgeber zugleich. In der Aufmachung mit den sehr schönen Illustrationen von Louise Heymans könnte der erste Gedanke beim Anblick und losem Durchblättern sein: ein Märchenbuch. Das ist es aber nicht. Die zwölf fiktiven Geschichten über Erkrankungen wie Depression, Angststörung, Schizophrenie, Essstörung, Suchterkrankung – erzählt aus der Perspektive von Kindern – können in jeder Familie vorkommen. Tun sie auch in manchen, vielleicht sogar in vielen. Claudia Gliemann gibt mir ihren Texten Kindern eine Stimme, deren Elternteil unter einer psychischen Erkrankung leiden. Außerdem Kindern, die aus anderen Gründen traurig sind, weil sie zum Beispiel gemobbt werden oder weil sich die Eltern getrennt haben. Zu jeder Geschichte wird die jeweilige seelische Erkrankung bzw. Belastung erklärt.
In ihren Texten gelingt es Claudia Gliemann einmal mehr, die richtigen Worte zu finden, einfühlsam zu sein und beim Leser Empathie zu erzeugen. In den zahlreichen nicht fiktiven Briefen, die in dem Buch abgedruckt sind, berichten erwachsene Betroffene von ihren Gefühlen und geben Eltern Tipps, wie sie selbst und ihren Kindern gegenüber damit umgehen können. Außerdem kommen verschiedene Organisationen und Vereine zu Wort, die über ihre Arbeit berichten. Ein wundervolles und informatives Kinder- und Erwachsenenbuch in Einem.