Manchmal versuchen Betroffene, sich mit Hilfe von Suchtmitteln, vor allem mit Alkohol, selbst zu behandeln. Alkohol lindert kurzfristig Angst- und Überforderungsgefühle und lässt so vermeintlich die Sorgen schnell vergessen. Langfristig jedoch verschlimmert Alkohol jede Depression und verzögert dadurch eine rasche und angemessene Therapie.
Unter Umständen ist es schwierig, zwischen einer alkoholbedingten Depression und Alkoholmissbrauch als Folge der Depression zu unterscheiden.
Manchmal entsteht ein Teufelskreis: Sucht (und auch die damit verbundenen Schamgefühle) als ein Auslöser für Depressionen und Depressionen wiederum als Rückfallfaktor für die Sucht. Deshalb ist es bei Abhängigkeitserkrankungen wichtig, auch die Depression zu behandeln, obwohl in aller Regel die Behandlung der Suchterkrankung erst mal im Vordergrund stehen sollte.
Weitere Informationen:
Müller-Rörich, Hass, Margue, van den Broek, Wagner: Schattendasein – Das unverstandene Leiden Depression, 2. überarbeitete Auflage, 2013 Springer Medizin Verlag Heidelberg