Das andere Gesicht – Depressionen im Rampenlicht

Katty Salié

Die TV-Moderatorin und Journalistin Katty Salié lässt in ihrem Buch Prominente und Nicht-Prominente über ihre jeweiligen Depressionserfahrungen erzählen. Dazu berichtet die Autorin von ihrer eigenen Depression. Entstanden ist ein abwechslungsreiches und wichtiges Buch für Betroffene und Nicht-Betroffene. Für alle Menschen.

Verlag Kiepenheuer & Witsch, 2023
345 Seiten
ISBN: 978-3-462-00504-2

 

Rezension von DDL-Vorstandsmitglied Armin Rösl

Ja, es gibt mittlerweile einige Bücher über Depression. Erfahrungsberichte, Ratschläge, persönlicher und medizinischer Art. Gut so. Sollte der eine oder die andere allerdings jetzt denken: „Schon wieder ein Depressionsbuch“ – Mooooment! „Das andere Gesicht“ von Katty Salié ist ein Buch, das allein schon in seinem Stil abwechslungsreich ist. Die TV-Moderatorin und Journalistin hat mit vielen Menschen gesprochen, die Gespräche zum Teil als Interview, zum Teil als Fließtext niedergeschrieben. Gespräche mit Prominenten und „normalen“ Menschen, die Depressionserfahrungen haben. Wie Torsten Sträter, Atze Schröder, Gesine Schwan, Eva Jahnen („depridisco“, Mitglied der Deutschen DepressionsLiga), Armin Rösl (stellv. Vorsitzender und Sprecher der Deutschen DepressionsLiga) sowie mit Medizinern.

Dazu erzählt Katty Salié die Geschichte ihrer eigenen Depression. Geht ihr und der Erkrankung allgemein auf den Grund, erzählt von Erlebnissen und Begegnungen. Bei all dem und bei all den Menschen, die sie interviewt hat und die erzählen, fühlt es sich beim Lesen manchmal so an, als säße man mitten in einer Selbsthilfegruppe. Das tut verdammt gut und zeigt, dass Katty Salié ein tolles Buch gelungen ist. 440 Gramm ist das 345-seitige Buch schwer. Inklusive Musiktipps. Kein Satz, keine Seite, kein Gramm davon aber ist schwer. Ein Buch, das Betroffene und Nicht Betroffene gleichermaßen mitnimmt. Niemand braucht Angst oder Scheu haben, es zu lesen. Ja, dieses Buch tut gut.

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