Genetische Faktoren

Bei einer familiären Häufung von Depressionen stellt sich die Frage, ob es genetische Ursachen gibt oder ob depressionsförderndes Verhalten in den Familien „erlernt“ wurde.

Die Forschung bei Zwillingspaaren, von denen einer an Depressionen erkrankt war, führte zu folgenden Ergebnissen:

Bei zweieiigen (also genetisch unterschiedlichen) Zwillingen lag das Erkrankungsrisiko für den anderen Zwilling bei 18-20 Prozent.

Bei eineiigen (also genetisch identischen) Zwillingen lag das Risiko für den anderen Zwilling bei 35-42 Prozent.

Bei bipolaren Depressionsverläufen waren die Unterschiede zwischen eineiigen und zweieiigen Zwillingen noch größer.

Da sich die Umwelteinflüsse bei eineiigen und zweieiigen Zwillingen nicht deutlich unterscheiden, muss man von einer genetischen Komponente ausgehen.

Diese erklärt aber nicht alles, denn rund 60 Prozent der anderen eineiigen Zwillinge erkranken nicht an Depressionen.

Weitere Informationen:

Hegerl Ulrich, Althaus David, Reiners Holger, Das Rätsel Depression – Eine Krankheit wird entschlüsselt, 2. Auflage, 2006 Verlag C.H.Beck, München

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