Unser Vorstandsmitglied Dr. Claudia Kociucki beim Poetry-Slam zum Thema ‚Depression‘
Themenbezogene Literaturveranstaltungen erfreuen sich großer Beliebtheit, und vor allem solche im Bereich „Psychische Gesundheit/Mental Health“ nehmen Fahrt auf. Großartig, wie ich finde! Kunst ist ein wunderbarer Weg, für diese Themen Gehör zu finden, zu sensibilisieren und sie in die Öffentlichkeit zu tragen. Wie fühlt es sich an, depressiv zu sein, was macht das mit Betroffenen, mit ihrem Umfeld? Welche Gedanken kreisen im Kopf herum, welche Herausforderungen zerren und erschöpfen Tag für Tag?
Nachdem ich vor einigen Wochen bereits unter dem Motto „Trauer und künstlerischer Ausdruck“ im Theater Münster einige meiner Texte vortragen durfte, war ich nun Mitte September zu einem ganz besonderen Poetry Jam in Dinslaken eingeladen. „Unser Benefiz-Slam zum Thema ‚Depression‘ letzten Freitag war ein voller Erfolg“, schreibt das Organisationsteam nach der sehr gut besuchten Veranstaltung im Dachstudio der Stadtbibliothek. Auf Anna Connis Idee hin (und unterstützt von Tobias Reinartz) hatten sich außer mir noch drei weitere Poetry Slammer:innen eingefunden, um für den guten Zweck zu lesen. Erfreulicherweise konnten Vertreter:innen der Abteilung Psychiatrie des St. Vinzenz-Hospitals Dinslaken im Anschluss eine gut gefüllte Spendendose für den Verein zur Förderung der Klinik mitnehmen. Die ehemalige Chefärztin sowie der neue Chefarzt waren sichtlich berührt – von der Aktion und den Vorträgen.
Es ist immer wieder spannend zu sehen, auf welch unterschiedliche Art Künstler und Künstlerinnen ihre Gedanken und Gefühle umsetzen. Ganz gleich, wie die Themen literarisch verpackt waren: Sie haben bewegt – das Publikum, aber auch uns selbst. Zugegeben, ich muss jedes Mal schauen, wie nah ich meine eigenen Worte in dem Moment an mich heranlasse. Es fällt mir nicht immer leicht, und manchmal brauche ich eine gehörige Portion Mut, meine Depression ‚auf die Bühne zu bringen‘.
Doch Depression muss genau dorthin, damit sie in der Öffentlichkeit gesehen wird. Gesehen, gehört und besprochen. Behandelt – in mehrfacher Hinsicht.
In diesem Sinne, Ihre und Eure
Claudia Kociucki
In der Mitte: DDL-Vorstandsmitglied Claudia Kociucki/Foto: Stefanie Gleis