Stellungnahme des DDL-Vorstandes zu Eugenik-Aussage des
Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen
Bonn, 29. August 2024 – Es ist an der Zeit, die Menschen im Lande zu erinnern, welche Sprache sie sprechen, welche Ausdrücke sie verwenden. In der aktuellen Ausgabe der KVS-Mitteilungen 05-06/2024 spricht der Vorstandvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KVS), Dr. Klaus Heckemann, in seinem Editorial davon, dass die breite Anwendung der genetischen Diagnostik „Eugenik in ihrem besten und humansten Sinn“ sei.
Eugenik ist die Lehre der vermeintlich guten Erbanlagen, im Dritten Reich wurde dieses menschenverachtende Gedankengut angewandt, durch Zwangssterilisationen bis hin zur Ermordung von rassisch minderwertigen Gruppen wie auch geistig Behinderten bzw. psychisch Kranken.
Den Begriff „Eugenik“ heute zu verwenden, ist untragbar. Wie generell die Klassifizierung von Menschen und auch schon von ungeborenem Leben untragbar ist. Wollen wir in die dunklen Zeiten des Dritten Reichs zurückkehren? Nein! Deshalb fordern wir, die Deutsche DepressionsLiga e.V., nicht nur alle Entscheidungsträger und -trägerinnen, Politiker und Politikerinnen, sondern alle Menschen im Lande dazu auf, ihre Worte mit Bedacht zu wählen und keine gängigen Begriffe aus der Nazi-Zeit zu verwenden. Und schon gar nicht Gedankengut aus dem Dritten Reich in unsere Zeit zu überführen.
Es gibt keine Menschen 1., 2. oder 3. Klasse!
Der Vorstand der Deutschen DepressionsLiga e.V.