CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat in einem Interview mit dem @deutschlandfunk im Zuge des Anschlags von Magdeburg u.a. ein Register für psychisch Kranke gefordert.
Unsere Stellungnahme hierzu:
(erstmals veröffentlicht auf Instagram @depressionsliga am 2.1.2025)
Sehr geehrter Herr Linnemann, mit Ihrer Forderung scheren Sie alle psychisch Kranken (die im Übrigen nicht freiwillig krank geworden sind) über einen Kamm und vorverurteilen sie. Das ist grober Unfug.
Psychisch krank zu sein bedeutet nicht, per se anderen Menschen schaden zu wollen oder straffällig zu werden.
Wenn wir Ihre Denkweise weiterspinnen, „müssten“ beispielsweise dann alle Männer in einer Liste aufgeführt werden, weil sie potenzielle Gefährder ihrer Ehefrauen oder Partnerinnen sind?
Die Erfahrung zeigt, dass in der Politik gerne mal über das Ziel hinausgeschossen wird, um Gehör zu finden. Mit Ihrem Vorschlag jedoch, Herr Linnemann, stigmatisieren und vorverurteilen Sie jeden Menschen, der von psychischer Krankheit betroffen ist – welcher Ausprägung auch immer. Das geht so nicht! Wohin soll das führen?
Mit freundlichen Grüßen.
Dr. Claudia Kociucki
(Vorstandvorsitzende der DeutschenDepressionsLiga e.V.)
Armin Rösl (stellv. Vorsitzender und Sprecher)
Zum Interview mit Carsten Linnemann im Deutschlandfunk vom 30.12.2024