Die DDL, sagamedia und AOK mit dem Antistigmapreis des Aktionsbündnis Seelische Gesundheit & DGPPN

„Expedition Depression“ gewinnt Ulrike-Fritze-Lindenthal-Antistigma-Preis

Am 26. November 2025 wurde in Berlin im Rahmen des dgppn-Kongress, der Ulrike-Fritze-Lindenthal-Antistigma-Preis verliehen. Der Preis ist eine der wichtigsten bundesweiten Auszeichnungen für Projekte, die sich gegen Vorurteile und Ausgrenzung psychisch erkrankter Menschen einsetzen. In diesem Jahr gehört der Dokumentarfilm „Expedition Depression“ der Deutschen DepressionsLiga e.V. und sagamedia zu den Preisträgern.

Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) und das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit vergeben den Preis in Verbindung mit der Stiftung für Seelische Gesundheit. Die Preisvergabe wird ermöglicht durch eine Stiftung aus dem Privatvermögen von Prof. Dr. Jürgen Fritze und seiner verstorbenen Frau Ulrike Fritze-Lindenthal.

Ein Film, der berührt – und bewegt

„Expedition Depression“ begleitet fünf junge Erwachsene auf einer Reise durch ihre Erfahrungen mit der Erkrankung. Sie alle haben selbst als Kinder und Jugendliche Depression erlebt. Seit seinem Kinostart zählt er mit über 150 Filmvorführungen bundesweit zu den erfolgreichsten deutschen Dokumentarfilmen der vergangenen Jahre. In diesem Jahr war zudem die Schultour der „Expedition Depression“ unterwegs,  besuchte im September 2025 zwölf Schulen und kam dort mit Jugendlichen und Lehrkräften ins Gespräch.

Würdigung für ein gemeinsames Projekt

Das Gesamtprojekt „Expedition Depression“, das in Kooperation mit sagamedia und der AOK realisiert und umgesetzt wird, wurde nun mit dem Antistigmapreis besonders  gewürdigt. Die Jury begründet die Vergabe mit der besonderen Rolle die „Expedition Depression“ als integratives Projekt einnimmt und würdigt u.a. die Schul-Aktion im Jahr 2025. Für uns als DDL ist die Auszeichnung ein wichtiges Signal: Betroffenenperspektiven gehören in die Öffentlichkeit. Sie sind zentral für Aufklärung und Entstigmatisierung – und sie schaffen Zugänge, wo Worte oft nicht reichen.

Weitere ausgezeichnete Initiativen

Neben „Expedition Depression“ wurden drei weitere Projekte geehrt, die sich für Teilhabe und Entstigmatisierung einsetzen:

  • Recovery Deutschland e. V., der Menschen in Genesung nach Suchterkrankungen stärkt und mit Aktionen wie den Recovery Walks bundesweit sichtbar macht.
  • „Keine Schubladen im Werkzeugkasten“, ein gemeinsames Projekt der Handwerkskammer Berlin und IPS/soulspace, das besonders die oftmals wenig sichtbaren Psychosen in den Fokus rückt und berufliche Teilhabe unterstützt.
  • Eintopftheater Münster, ein inklusives Theaterprojekt in Kooperation mit der LWL-Klinik Münster, das Menschen mit und ohne psychische Beeinträchtigung künstlerisch zusammenbringt.

Alle vier Projekte teilen das gleiche Ziel: Hürden abbauen, Verständnis fördern und Räume schaffen, in denen Menschen mit psychischen Erkrankungen gesehen und gehört werden.

Ein Preis, der Ansporn ist

Für die Deutsche DepressionsLiga ist die Auszeichnung ein wertvoller Zuspruch und gleichzeitig ein Auftrag, weiterzumachen.
Depressionen sind weit verbreitet, aber noch immer mit Scham und falschen Vorstellungen belegt. Filme wie „Expedition Depression“ leisten einen wichtigen Beitrag, echte Geschichten sichtbar zu machen und für mehr Offenheit zu sorgen. 

Wir danken der Jury, allen Beteiligten, den Protagonist:innen und den vielen Menschen, die den Film getragen, begleitet und gezeigt haben. Gemeinsam setzen wir ein Zeichen dafür, dass psychische Erkrankungen Teil unserer Gesellschaft sind – und dass niemand damit allein bleiben sollte.

Auch für 2026 sind schon Ideen in der Umsetzung. Verpassen Sie nichts zum Projekt „Expedition Depression“ auf unserer Projektseite.

Auf dem Foto v.l.n.r.: Oli Vorthmann, Christine Müller, Michaela Kirst, Jonas Julino, Axel Schmidt, Lilian Franck und Claudia Schick. Fotocredits DGPPN | Claudia Burger.

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