Die Polizeipräsidentin von Recklinghausen, Friederike Zurhausen, hatte ihre Führungsmannschaft (ca. 200 Personen) zu einer zweitägigen Klausurtagung nach Münster (Westfalen) in die Führungskräfteakademie der Polizei eingeladen.
Hier wurde ein Schwerpunkt auf „zunehmende psychische Belastung von Führungskräften und Polizeibeamten“gesetzt. Ich war als DDL-Vorstandsmitglied und Leiter unserer Arbeitgeberseminare eingeladen, den Tag mit einem Vortrag zu eröffnen. Wie bei allen Firmenvorträgen habe ich betont, dass Depressionen eine dringend behandlungsbedürftige Krankheit sind, für die sich niemand zu schämen braucht und bei der man sich besser früher als später professionelle Hilfe sucht. Polizisten tun sich hierbei besonders schwer – aufgrund ihres Selbstverständnisses als „der starke Beschützer“ mit Scham und Angst vor Stigmatisierung und Jobverlust. Im Vordergrund stehen Fragen wie: „Wie erkenne ich Symptome bei mir und bei Kollegen?“, „Wie kann ich eine Kollegin bzw. einen Kollegen behutsam ansprechen und Unterstützung anbieten?“, „Wann ziehe ich Fachleute hinzu?“ und „Bin ich als Chef immer der Richtige, der einen Mitarbeitenden ansprechen sollte?“
Wie bei allen Vorträgen und Seminaren der DDL waren die TeilnehmerInnen von der Betroffenen-Perspektive und der ungeschönten Schilderung von erlebten Depressionssymptomen sehr beeindruckt. Ich verließ die Veranstaltung mit dem guten Gefühl, dass wir mit unserer Arbeit bei der DDL einen wichtigen Beitrag auch im Arbeitskontext leisten.
Nach meinem Vortrag ging es für mich direkt weiter zur DDL-Vorstandsklausur nach Fulda. Das Seminar in Münster war bereits der dritte Vortrag. Im vergangenen Jahr haben wir, im Auftrag des polizeipsychologischen Dienstes (Hessen), rund 120 Peer-Berater in zwei Ganztags-Workshops geschult und einen Vortrag im Polizeipräsidium Bonn gehalten.
Beste Grüße
Frank