Petition, Patientenkongress, CSD, Seminare, Vorträge: Die DDL im Jahr 2022

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Zack, schon ist wieder Weihnachten und Ende eines Jahres! Für manche ist es die schönste Zeit im Jahr, für andere sind diese Tage genauso normal wie alle anderen, für einige ist diese Zeit mit die dunkelste im Jahr. Viele Emotionen kommen in diesen Tagen hoch, Gefühle aller Art. Ausgerechnet in diesen Tagen, die als still und ruhig gelten, fährt die Gefühlsachterbahn manchmal Vollgas, ohne Pause. Wie die Depression sich ebenfalls nicht darum schert, ob gerade ein heißer sonniger Sommertag ist oder ein winterlich-schöner und romantischer Weihnachtstag.

Zurück zum eigentlichen Thema dieses Textes: Weihnachten, Jahresende – traditionell die Zeit der Rückschau und der Wünsche. Können wir beides bieten, los geht die Fahrt durch 2022:

Nach coronabedingter Zwangspause konnte heuer endlich wieder der Deutsche Patientenkongress Depression stattfinden, den wir gemeinsam mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe veranstalten. Rund 1200 Menschen waren in die Alte Oper nach Frankfurt gekommen, damit war die Veranstaltung ausgebucht. Unser Schirmherr Torsten Sträter war da und hat sich viel Zeit genommen für Gespräche mit Betroffenen, unsere Botschafterin Marie-Luise Gunst hat einige ihrer wundervollen Lieder gesungen. Eindrucksvollster Moment war das Schweigen unserer Vorsitzenden Waltraud Rinke zu Beginn des Kongresses: 22 Sekunden stand sie stumm auf der Bühne im großen Saal vor 1200 Menschen, ab Sekunde 23 erläuterte sie, warum. Es war der Start unserer Kampagne und Petition #22WochenWarten für eine Verkürzung von Wartezeiten auf Psychotherapieplätze. Die nahm im Spätsommer und Herbst Fahrt auf, mit Social-Media-Aktionen sowie mit Straßen- und Häuserkunst in Berlin. Am Ende, nach gut drei Monaten, hatte die Petition über 110.000 Unterzeichner:innen, am Welttag der Seelischen Gesundheit (10. Oktober) übergaben wir sie an die Leiterin des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Dr. Kirsten Kappert-Gonther. Die Grünen-Politikerin dankte der DDL für das Engagement und sagte, dass sie unsere Forderung unterstütze. In den Wochen nach der Übergabe gab es tatsächlich erste Anzeichen, dass sich etwas tut – wir behalten die Politik im Auge und bleiben an dem Thema dran!

Zurück zum Patientenkongress: Die persönlichen Begegnungen und Gespräche waren mit das Schönste bei der Veranstaltung. Das Gefühl, nicht allein zu sein mit der Erkrankung Depression, ist ein wunderschönes Gefühl. Dieses breitet sich zunehmend auch auf unseren Social-Media-Kanälen aus, wo wir über unsere Arbeit informieren, aber auch eine Art Community aufgebaut haben von Betroffenen und jenen, die sich über Depression informieren wollen. Folgt uns gerne auf Instagram, Facebook und LinkedIn!

Apropos „folgen“: 2022 war die Deutsche DepressionsLiga erstmals, auf Einladung der Veranstalter, Teil des CSD in Berlin. Wir durften auf dem „Mental Health“-Wagen (Wagen Nr. 3) mitfahren und auf uns aufmerksam machen. Was für eine tolle Chance, was für ein tolles Erlebnis! Die DDL mittendrin unter hunderttausenden Menschen – so muss es sein, genauso, wie die Depression selbst mitten in der Gesellschaft angekommen sein sollte. Als eine Erkrankung, für die sich niemand zu schämen braucht. Als eine Erkrankung ohne Stigma. Dafür setzen wir uns ein!

Das tun wir auf allen Ebenen. Zum Beispiel mit unseren Arbeitgeberseminaren, mit denen wir insbesondere Führungskräfte sensibilisieren für den Umgang mit betroffenen Mitarbeiter:innen. Die Nachfrage nach diesen Seminaren ist groß, die Rückmeldungen durchweg positiv. Allein an den monatlichen offenen Impulsvorträgen haben bislang über 300 Firmenverantwortliche teilgenommen. Mehr Infos dazu auf www.arbeitgeberseminare-depression.de.

Hinter den Kulissen sind wir ebenfalls aktiv und wirken in verschiedenen Gremien mit, wie dem Nationalen Suizidpräventionsprogramm (NaSPro), dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) sowie bei der Erstellung der Leitlinien (www.leitlinien.de/themen/depression).

Eine andere Ebene ist die gesellschaftliche: Wir werden immer mehr angefragt für Vorträge, Infoveranstaltungen sowie für Interviews mit Medien. Als einziger bundesweit aktive Betroffenenorganisation wissen wir, wovon wir sprechen. Wissen wir, wie sich eine Depression anfühlt. Wissen wir, wie man ihr begegnen kann, wissen wir, wie besch… sie sich anfühlt. Wissen wir aber auch, wie man zurück ins Leben kommen kann – damit wollen wir anderen Betroffenen Mut machen und zeigen: Du bist nicht allein!

Im Schnelldurchlauf weitere Projekte und Aktionen aus 2022: Das beeindruckende Musik-Videoprojekt „Damn Happy“ von Reinard, zu sehen auf Youtube, der Torsten-Sträter-Kaffee zugunsten der DDL, die Fortführung der Lesereisen von „Papas Seele hat Schnupfen“ (Claudia Gliemann) und „Mal gut, mehr schlecht“ (Nora Klein und Sabine Fröhlich, „Roadmovie Depression“ (Arbeitstitel – der Film wird voraussichtlich Ende Februar 2023 veröffentlicht), und viele Teilnahmen von Vorstandsmitgliedern sowie engagierten Mitgliedern an Infoveranstaltungen, Infoständen, Gesprächen, Diskussionen etc.

 

Wir sagen am Ende bewusst voller Stolz: Es ist schön und wichtig, dass es die Deutsche DepressionsLiga gibt! Mit jedem einzelnen Mitglied, dass uns durch die Mitgliedschaft unterstützt. Je mehr wir sind, desto stärker werden wir wahrgenommen und gehört. Gerne weitersagen! Wir knacken bald die 2000er-Marke.

Wir sagen DANKE an alle Unterstützer:innen und Freunde, an die Krankenkassen, die unsere Projekte im Rahmen der Selbsthilfeförderung finanziell unterstützen und möglich machen. Wir sagen DANKE an unseren Schirmherrn Torsten Sträter und unsere Botschafterin Marie-Luise Gunst für deren Wirken im Großen wie im Kleinen. Wir sagen DANKE allen, die an den Projekten und Aktionen im Jahr 2022 beteiligt waren, insbesondere an Caro, Susann und Tayo (Dream-Team!!!) von der Agentur Weber-Shandwick, die ohne einen Cent zu verlangen die Aktion #22WochenWarten ermöglicht hat und mit uns umgesetzt haben! Dazu gehört Matze von der Ultra OOH GmbH, der die Graffiti- und Video-Aktionen in Berlin durchgeführt hat – ebenfalls gratis.

Ein DANKE geht raus an Renard und Ronny Zeisberg (www.wieglas.de) für „Damn Happy“ (und an alle daran beteiligten Schauspieler:innen sowie an Sänger Marian Gold) sowie an die „Manufakt:ur“ in Wolfsburg für das „Damn Happy“-Merchandising (das freilich weiterläuft). Und hey, DANKE an die Agentur Glow in Berlin für die Umsetzung unserer Website! Zu guter Letzt DANKE an Prof. Peter Zwanzger, der seit Anfang des Jahres unser wissenschaftlicher Beirat ist!

Mannomann, ganz schön viel passiert im Jahr 2022, gell? Dabei ist in der Aufzählung gar nicht alles aufgelistet…

Jetzt aber genug der Worte, jetzt eine UMARMUNG für alle Mitglieder, Unterstützer, Spender, Freunde – egal, welchen Geschlechts. Wir wünschen Euch frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr!

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